Erfurt, 7. bis 9. Dezember: Im Kaisersaal findet ein großer Kongress statt, organisiert von Vision Kino, unter Mitwirkung von KIKA, der gleichzeitig sein 20. Jubiläum feierte, und dem MDR. Nicht nur Lehrer*innen und Professor*innen beschäftigten sich damit, wie man den vielen jungen Menschen, die vor kurzem zu uns nach Deutschland gekommen sind, eine erfolgreiche Zukunft in unserem Land schaffen kann. Sondern auch viele Filmschaffende und einige Politiker*innen, die Rang und Namen haben.
Eröffnet wurde der Kongress von Michael Stumpf, Programmgeschäftsführer von KIKA, der Frau Prof. Karola Wille, ARD-Vorsitzende und Intendantin des MDR, wegen Krankheit vertreten musste:
© Michael Voigt Photography
Bei der Premiere des Filmes Timm Thaler am Donnerstag, der mittlwerweile in den Kinos angelaufen ist, stand Regisseur Andreas Dreesen zum Gespräch bereit und brachte den Schauspieler Justus von Dohnányi und seinen Cutter Jörg Hauschild mit.
© Michael Voigt Photography
Auf einer Podiumsdiskussion am Morgen sprachen die Schauspielerin Almila Bagriacik und die Regisseur*innen Burhan Qurbani, Yasemin Şamdereli und Hüseyin Tabak, alle selbst mit sog. Migrationshintergrund, zusammen mit Mirjam Kruppa, Beauftragter des Freistaates Thüringen für Integration, Migration und Flüchtinge, über Erfahrungen, sich manchmal fremd zu fühlen und irgendwie auch nicht.
Hier seht ihr Almila Bagriacik zusammen mit der Moderatorin Dr. Regine Schneider, ebenfalls beim MDR tätig:
© Michael Voigt Photography
Almila Bagriacik hat in der Trilogie „Mitten in Deutschland: NSU“ die Rolle der Semiya Şimşek gespielt, deren Vater von den Rechtsextremist*innen ermordet worden war. Der Film ist höchst sehenswert: Link zu Youtube
Am Freitag wurden neue Filme vorgestellt, die alle im Laufe des Jahres in die Kinos kommen und auch für den Unterricht geeignet sind. Die Kongressteilnehmer*innen konnten Fragen an zahlreiche Regisseur*innen, Produzent*innen, Cutter*innen oder Drehbuchautor*innen stellen.
© Michael Voigt Photography
Aber nicht, dass ihr denkt, die ganze Veranstaltung wäre eine völlig abgehobene Sache gewesen, auf der nur Berühmtheiten auftreten. Es wurde auch ein Preis verliehen, und zwar für Drehbücher – und die Jury bestand nur aus Kindern! Diese treffen sich regelmäßig und haben sehr viele gründlich Drehbücher gelesen, ohne sich die Filme vorher anzuschauen. Sie wussten also, wovon sie reden, und haben mit der Wahl des Filmes Ritter Trek sicher eine gute Entscheidung getroffen. In dem Zeichentrickfilm geht es, grob gesprochen, um Chancengleichheit: ein Mädchen und ein Junge aus einer armen Familie kämpfen dafür, Ritter zu werden, eigentlich ein im Mittelalter unerreichbares Ziel.
Hier seht ihr die Jury:
© Alexandra Treske
Und not least but last: Unsere Kollegin Alexandra Treske war ebenfalls zu einer Podiumsdiskussion eingeladen: Mit dem Regisseur Ali Sahadi Ahadi, der Moderatorin Petra Rockefeller, Mechthild Eickhoff, der Leiterin des Zentrums für Kulturelle Bildung im Dortmunder U, Prof. Horst Niesyto von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und Bernd Volpert, Leiter des Evangelischen Zentrums für entwicklungsbezogene Filmarbeit sprach sie vor einem sehr interessierten Publikum darüber, wie Filme im Unterricht die Schüler*innen nicht nur sprachlich fördern können, sondern den Jugendlichen auch Kultur und Gesellschaft näher gebracht werden können – welche Filme sind geeinget und warum? Wie verändern Filme die Sicht auf die Welt – unsere und die der Jugendlichen? Was benötigen Lehrer*innen, um mit Filmen arbeiten zu können?
© Michael Voigt Photography
Es war ihr eine große Ehre, unter so illustren und kreativen Mitbürger*innen dabei zu sein und wenn ihr möchtet, könnt ihr auf der Internetseite von Vision Kino noch viel mehr Fotos anschauen und Inhalte und Thesen nachlesen – sogar Interviews im Kongressradio hören. Viel Spaß dabei!
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